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Für Leute wie wir, die in der Stadt aufgewachsen sind, kommen die Lebensmittel primär vom Grossverteiler. Gartenarbeit war uns nicht ganz unbekannt – aber eigentlich fremd. Sie bestand aus eher mühsamer Mithilfe, wenn jemand einmal Hilfe benötigte, dies jedoch ohne die Dynamik des Anbaus und das Anlegen eines Gartens auch nur im Ansatz mitzubekommen.

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Irgendeinmal stiess ich auf das Buch von Sepp Holzer mit dem Titel «Der Agrar-Rebell». Es war wohl mehr der Rebell, der mich interessierte, als das Gartenthema, das bis dann gar nicht im Fokus meiner Interessen stand. Seine Cleverness und sein Umgang mit den Pflanzen und der Natur faszinierte mich jedoch sehr. Es eröffnete mir eine neue Sicht für einen ganzen Themenkomplex. Wie ein Garten auszusehen hat, war vorher für mich kein Thema und scheinbar gegeben. Alle machten es mehr oder weniger gleich: Immer schön gejätet, alles schön in Reih und Glied, wer sich das Leben etwas vereinfachen wollte, brauchte chemische Hilfsmittel für die erwünschten Resultate. Dies entsprach dem Fortschritt unserer Zeit. Und nun kam dieser Sepp und machte offensichtlich vieles ganz anders. Und er war nicht der einzige. Bill Mollison prägte den Begriff Permakultur, und wie Sepp Holzer seinen Hof und Garten anbaute, fusste auf denselben Prinzipien. Nach der Lektüre war diese Thema auch in meinem Leben angekommen und es hat mich seither immer wieder neu begeistert interessiert. Allerdings lange Jahre nur in der Theorie.

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Ein eigener Garten liess noch lange auf sich warten. Seit drei Jahren können wir nun leihweise ein paar Quadratmeter bebauen. Dass dieser inzwischen nach den Prinzipien der Permakultur angebaut ist, wäre jedoch noch weit übertrieben. Wir sind erst noch daran die Pflanzen, die dort wachsen, kennenzulernen und freuen uns, wenn wieder etwas Essbares spriesst, ob wir dies nun bewusst gepflanzt haben oder nicht. Auch wenn wir immer wieder einmal den Erntezeitpunkt verpassen und uns die Dynamik einiger Pflanzen und auch einiger Tiere oftmals schlicht überfordert, macht uns der Garten viel Freude, und wir bewirtschaften die paar Quadratmeter mit viel Liebe und Leidenschaft.

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Der Bezug zur Natur spielt nicht nur im Gartenbau eine Rolle. Unsere Haltung, ob wir nun mit oder gegen die Natur arbeiten, hat noch eine ganz andere Dimension und spielt offensichtlich auch in unserer spirituellen Entwicklung eine nicht unwesentliche Rolle.

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So lernen wir viel und teilen auch mit Freude unsere Produkte, mit denen uns die Natur so reich beschenkt.

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